Nach einer fulminanten Hinrunde hatte der TVC diese mit einem überragenden dritten Tabellenplatz abgeschlossen und entsprechend hat sich auch der Anspruch ein wenig verändert. Bei der alljährlichen „Weihnachtsfeier“ Anfang Januar wurde sich viel beweihräuchert, aber auch das Saisonziel ein wenig nach oben korrigiert.

Der Abschluss der Wintervorbereitung stellte ein Testspiel gegen die SG-Überruhr II, Aufstiegsfavorit der Bezirksliga Essen, dar und dieser verlief beim 25:24 Erfolg auch durchweg positiv. Zum Rückrundenauftakt hieß der Gegner allerdings Bayer Uerdingen, der zu Recht als Aufstiegsfavorit gehandelt wird und auf dem 2. Tabellenplatz steht.

Blieb man in der Hinrunde weitesgehend verletzungsfrei, musste das Trainerduo Francke / Einig einige Hiobsbotschaften hinnehmen. Rückraumshooter Tobi Immel verlor den Wettkampf gegen die Zeit und musste mit einer Kopfverletzung passen. Zudem hatte sich Schroth einen bösen Virus eingefangen, der ihn komplett außer Gefecht setzte und Jatzkowski musste mit einen Ellebogenverletzung angeschlagen in die Partie, so dass sich der Rückraum quasi von alleine besetzte.

Auch wenn die Favoritenrolle bei diesen Umständen klar verteilt war, sah man sich in der Lage den Hausherren paroli zu bieten. Der Start versprach auch ein spannendes Spiel, da der TVC beim Stand von 3:4 erstmals in Führung gehen konnte. Leider ist in diesem Fall erstmals auch mit letztmals gleichzusetzen. Denn mit der Führung wurde die Arbeit vorübergehend eingestellt und die Hausherren konnten mühelos das Spiel drehen und mit 10:5 die Gästecoaches zu einer Auszeit zwingen.

Diese Auszeit sorgte auch kurzfristig für einen Ruck der durch die Mannschaft ging. Eine konsequentere Deckungsarbeit und konzentrierte Abwehrleistung führten dazu, dass beim 10:8 der Anschluss nach 20 Minuten hergestellt war.

Aber nach diesen 20 Minuten endet auch die positive Berichtserstattung, da ab hier das Handballspiel komplett eingestellt wurde. Von 10:8 stellten die Hausherren dadurch problemlos auf einen Halbzeitstand von 19:12.

Das Trainerduo versuchte die Mannschaft in der Halbzeit wachzurütteln, doch diese hatte leider nicht zugehört und auch keinen Willen sich nochmal in das Spiel reinzubeißen. Zahlreiche Fehlwürfe aus dem Rückraum, diverse Abspielfehler an den Kreis und eine Abwehrleistung, die den Begriff als solches schon nicht verdient. Es gibt Tage an denen man sein Leistungslevel kollektiv nicht erreicht, aber nach einem Fehler im Angriff die Rückzugsbewegung über 60 Minuten zu verweigern ist einfach nur eine Frechheit.

Diese gesamten Umstände führen in der Summe zu einem völlig verdienten 41:24 Debakel. Man hätte sicherlich über einige Scheidsrichterentscheidung sprechen können, aber nicht bei dieser abgelieferten Vorstellung. Denn im Vergleich zu dieser Mannschaftsleistung hätte jedes Schiedsrichtergespann Bestnoten bekommen.

Die Torhüter Mommen und Nösler kann man von dieser Gesamtkritik befreien, da diese trotz der 41 Gegentore eine ordentliche Leistung ablieferten und über die gesamte Spielzeit von der restlichen Mannschaft hängen gelassen wurden.

In der Trainingswoche werden die Trainer sicherlich die passenden Maßnahmen ergreifen und die Mannschaft im Heimspiel gegen Neuss eine entsprechende Reaktion zeigen.

Tore für den TVC:
Jung 6
Meis und Jacobsen je 4
Krugmann, Jatzkowski und Kullik je 2
Sonnenberg, Schäfer, Freund und Kapitzke je 1

#arbeitsverweigerung
#dankefürnichts
#sorry