Nach kämpferisch überragender Leistung konnten wir einen wichtigen Punkt verbuchen, der nicht unbedingt auf unserem Zettel stand. Wobei mit etwas mehr Glück auch ein doppelter Punktgewinn möglich war.

Da Andre Koepp aus der zweiten Mannschaft auflaufen konnte, hatten wir immerhin 10 Spieler auf dem Spielberichtsbogen eintragen können – aber insbesondere das berufsbedingte Fehlen von Benne Schäfer im Abwehrmittelblock machte uns vor dem Spiel doch etwas Kopfzerbrechen.

Daher entschieden wir uns den gegnerischen TOP – Shooter Steffen Schulz konsequent in Manndeckung zunehmen und damit wurde das eigene Personalproblem zumindestens taktisch gelöst. Allerdings war damit auch klar, dass wir viele kraftraubende Zweikämpfe bestreiten mussten, was ohne große Wechselmöglichkeiten eine Herkulesaufgabe war.

Zu Spielbeginn machten wir im Tempospiel der ersten und zweiten Welle sehr viele technische Fehler und hatten zuzüglich Probleme mit der offensiven 5:1 Deckung der Gäste.

Nach einem 2:5 Rückstand kämpften wir uns aber endlich in das Spiel und konnten schnell wieder zum 5:5 ausgleichen. Die Zuschauer sahen zunächst ein reines Kampfspiel, was alleine durch die Spannung lebte.

In der 20. Und 25. Spielminute vergaben wir dann sehr leichtfertig zwei Überzahlsituationen, so dass wir mit einem knappen Rückstand (11:12) in die Kabine mussten.

Bis Mitte der 2. Halbzeit verlief das kampfbetonte Spiel dann weiter ausgeglichen, als wir unsere stärkste Phase der Begegnung hatten. Über eine gute Deckungsarbeit und einige starke Einzelaktionen im Angriff konnten wir uns erstmals auf 22:19 absetzen und diese Führung bis zum 25:22 verteidigen.

In der Endphase hatten wir dann leider etwas Pech mit einigen Entscheidungen, so wurde ein Treffer auf Linksaußen wegen “ Kreis betreten “ abgepfiffen, was der Schiedsrichter von der Mittellinie aus erkannte. Danach folgte eine Zeitstrafe gegen Jake wegen eines Abstandvergehens, obwohl er durch den Angreifer am Trikot mitgerissen wurde.

Die HSG Velbert nutzte die Gunst der Stunde und konnten zum 25:25 ausgleichen. Obwohl wir kurz vor dem Ziel abgefangen wurden und sehr viel Kraft gelassen hatten, konnten wir noch zweimal in Führung gehen. Hier kann man nur die Moral unserer Mannschaft hervorheben, andere Teams wären nach diesem Spielverlauf vermutlich als Verlierer vom Platz gegangen.

Dann folgte der letzte Aufreger in dieser spannenden Begegnung – kurz bevor der Linksaußen der Gäste 20 Sekunden vor dem Ende aus spitzem Winkel den Ausgleich erzielen konnte, lag eigentlich die grüne Karte der Gäste am Kampfgericht, die dann aber gerade noch rechtzeitig vor dem Torpfiff zurückgezogen werden konnte. Es kam zu einigen Tumulten, aber der Treffer zählte und damit ging das Spiel 27:27 aus.

Von daher ist es auch schwierig ein Fazit zu ziehen – nach dem Spielverlauf waren wir natürlich etwas enttäuscht, aber der Auftritt selber macht uns trotzdem Stolz. Da mit Bayer Uerdingen und Fortuna Düsseldorf zwei direkte Konkurrenten verloren haben, konnten wir unseren Vorsprung etwas weiter ausbauen – von daher kann der eine Punkt am Ende schon Gold wert sein.

Matthias Orlea gab nach leichten Anlaufschwierigkeiten ein starkes Comeback und Andreas Freund konnte durch eine überzeugende Deckungsleistung unseren verbliebenen Rückraumspieler sehr viel Entlastung bescheren.

Tore TV Cronenberg :
Jung (6), Krugmann (5), Orlea und Kullik (je 4), Kapitzke und Sayin (je3), Sonnenberg (2)