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 TVC Chronik 

Wo alles begann!

 

Am 29.11.2018 wurde auf Initiative des Altendorfer Bürgervereins an der Ecke Haedenkampstraße und Sälzerstraße eine Gedenktafel an die „Arbeitersiedlung Kolonie Kronenberg“ aufgestellt. Nur wenige Meter weiter, in der ehemaligen Gaststätte „Krupp´sche Bierhalle“ wurde der TV Cronenberg 1887 gegründet. Zu diesem Anlass erhielt ich eine persönliche Einladung durch den Bezirksbürgermeister Klaus Persch. Für mich war es eine Selbstverständlichkeit diesen Termin wahrzunehmen, da dieser Ort zur Geschichte des TV Cronenberg gehört. Vielleicht eine Gelegenheit für unsere Mitglieder den Ort unserer Gründung mal zu besuchen.


Ulrich Pollert

Gedenktafel - Kolonie Kronenberg

Urkunde

Chronik TV Cronenberg 1887 e.V. Essen (1887 – 1987)

Am 19. Juli 1887 kamen in dem oberen Gastzimmer der „Krupp´schen Bierhalle“ auf demCronenberg, in der vor den Toren der Stadt Essen liegenden Landgemeinde Altendorf, aufAnregung von Wilhelm Mombour 12 turnbegeisterte Männer zusammen und gründeten denTurnverein Cronenberg. Der zum 1. Vorsitzenden gewählte Wilhelm Mombour war seit 1866Mitglied im Mülheimer Turnverein und nach seiner Übersiedlung nach Essen, im EssenerTurnverein 1859. Im Gründerjahr wies der Verein 62 Mitglieder auf, darunter 36 aktive Turner.Unter der Leitung des späteren Turnwartes Josef Ahrenz wurde zunächst in der Turnhallean der Mühlenstraße geturnt, bis man am 4. September 1888, nach Fertigstellung des großenSaales der Gaststätte „Cronenberg“ in die neuen Räume umziehen konnte. Ebenfalls 1888wurde der spätere Schriftwart Friedrich Röhle Mitglied des Vereins. Unter dieser Leitungtrat der Verein in den damaligen Ruhrturngau ein und wurde Mitglied der DeutschenTurnerschaft. Friedrich Röhle wurde nach einigen Jahren auch Schriftführer im Gau und imKreis. Seine umfassenden Kenntnisse aller Vereinsbelange gaben dem Verein stets Auftrieb.Mit diesen drei führenden Männern, Mombour, Ahrenz, Röhle und den schon beachtlich gutenTurnern war die Grundlage des Vereins gesichert. Das volkstümliche Turnen im Freien konntenur auf kleinen Plätzen und Schulhöfen am Cronenberg begonnen werden. Man ging auchzum befreundeten Turnverein Rüttenscheid ins Eickenscheider Wäldchen, wo an Sonntagsvormittagen gemeinsame Übungsstunden stattfanden. Schon 1889 nahmen unsere Turner anden jährlich stattfindenden Wettkämpfen des Ruhrturngaus teil. Turnsaal und Vereinslokalunter einem Dach waren die besten Voraussetzungen für ein turnerisches und geselligesVereinsleben. Im Jahr 1890 bildete sich unter dem älteren Mitglied, Johann Volkenborn, eineGesangabteilung, die ab 1892 als Gesangverein „Glocke“ selbstständig wurde und noch heute besteht.

Nach dem satzungsgemäßen Ausscheiden von Wilhelm Mombour als Vorsitzender wurden inder Folgezeit Adolf Lange, Karl Kinsky und Heinrich Franz als 1. Vorsitzende gewählt.Mombour war in diesen Jahren, bis zu seiner erneuten Wahl 1895 zum 1. Vorsitzenden,geachteter Leiter der älteren Männerriege. Zugleich wurde Friedrich Röhle 2. Vorsitzenderund Hermann Meyer 1. Schriftwart. Die alljährlich steigende Fortentwicklung des Vereinswurde 1899 durch den Austritt einer ganzen Anzahl junger Turner, welche die Turnvereinigung Altendorf gründeten, empfindlich gestört. Dank der unermüdlichen Arbeit desTurnwartes Josef Ahrenz und des 2. Turnwartes Alfred Fritsch wurde jedoch bald wieder einenoch größere Schar junger Männer Mitglieder des Vereins. Josef Ahrenz, wegen seinerschöpferischen und erfolgreichen Arbeit, in den Bezirksvorstand Essen gewählt, fördertedurch regelmäßige Schulung die Leistungen der Turner bei allen Wettkämpfen im Einzelturnen und im Turnen der Musterriege. Seine guten Kenntnisse der Wettkampfbestimmungensowie die Arbeit von Friedrich Röhle als Gau- und Kreisgeschäftsführer dienten allenVereinen sehr. Bergfeste wie Harkortberg- und Kaiserbergfest und vor allem die DeutschenTurnfeste waren turnerische Höhepunkte.​​

Seit 1889 nahm der Verein alle 5 Jahre daran teil, von denen unsere Wettkämpfer JosefSchäfer mit 3 Siegerkränzen, Fritz Wegert, Erich Salmon und Fritz Limburg mit je einemSiegerkranz heimkehrten. Weil dort alle guten Wettkämpfer der Deutschen Turnerschaftteilnahmen war schon eine außergewöhnliche Leistung dazu nötig. Im Jahr 1909 wurdezunächst unter Leitung von Egon Henn, später unter Ernst und Alfred Fritsch, eineTurnerinnenabteilung gegründet und zu einer viel beachteten Gruppe entwickelt.Nach der Amtsniederlegung von Josef Ahrenz im Juli 1909 wurde Alfred Fritsch 1. Turnwart.Als 2. Turnwart wirkte zunächst Rudolf Geldmacher, dem Fritz Wegert und ab 1911 Josef Hofffolgte. Von 1907 bis 1911 war Max Krautzun neben Hermann Meyer als 2. Schriftwart tätig,dem 1912 Fritz Eggert folgte.Am 20. und 21. Juli 1912 wurde das wohlvorbereitete Fest des 25 jährigen Bestehens des TVCunter Beteiligung einer Anzahl Vertreter aus anderen Vereinen in den Räumen der GaststätteCronenberg würdig gefeiert. Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges im August 1914 erfuhrenVereinsarbeit und Vereinsleben eine jähe Unterbrechung. Fast 200 Mitglieder des TVC folgtendem Ruf des Vaterlandes. 26 junge Turner kehrten nicht zurück. Das turnerische Leben inden Vereinen erlosch fast überall.Nur ein kleiner Kreis konnte den Turnbetrieb aufrechterhalten. So wurde auf demÜbungsplatz an der Adelkampstraße, der schon seit 1910 genutzt wurde, während desKrieges das volkstümliche Turnen weiter gepflegt. Dieser Platz stand uns bis 1918 dank desEntgegenkommens des Besitzers Overrath zur Verfügung. Nach Kriegsende begann langsamwieder das Vereinsleben und der Turnbetrieb. Erst Ende 1920 wurde erstmals wieder eineJahreshauptversammlung abgehalten. Der Turnrat wurde neu gewählt, da der 1. VorsitzendeW. Mombour, 70 Jahre alt und 25 Jahre als Leiter des Vereins tätig, sein Amt niederlegte.Wegen seiner Verdienste um den Verein wurde er zum Ehrenmitglied gewählt. FriedrichRöhle wurde 1. Vorsitzender, Max Krautzun 2. Vorsitzender. Mit Alfred Fritsch als 1. Turnwart,Wilhelm Wiemann als Männerturnwart, Fritz Endrulat als 2. Turnwart und Josef Hoff als1. Schriftführer konnte das Vereinsleben wieder beginnen. Als Hauptpunkt der Tagesordnungstand die Platzfrage als Übungsstätte für das volkstümliche Turnen und alle Spielarten zurDebatte.

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Max Krautzun als 2. Vorsitzender erhielt von der Versammlung den besonderen Auftrageinen geeigneten Sportplatz zu beschaffen, da weder Staat noch die Stadt Essen wegenanderer schwerer Nachkriegsaufgaben dem Verein in dieser Hinsicht helfen konnte. Nurmit der Einsatzbereitschaft einiger Idealisten ging der Beauftragte an diese Aufgabe heran.Im Wiesen- und Brachland an der Hamburger Straße, an den Kläranlagen in Frohnhausen,wurde der Platz gefunden. 1921 pachtete der Verein 400 Quadratruten Wiesenland, untergroßer Beteiligung aller Vereinsabteilungen wurde am 10. Juli 1921 der Sportplatz festlicheröffnet. Wilhelm Eberhardt und Adam Heidenreich bürgten für die Kostendeckung unddurch den Verkauf von Bausteinen waren 1923 alle Lasten zur Freude aller Beteiligten unddes Vereins beseitigt. Zehn Jahre später übernahm die Stadt Essen unseren selbstgeschaffenen Platz gegen eine kleine Vergütung.

Im Jahre 1921 hatte sich auch eine Fußballabteilung gebildet, die allerdings nur kurze Zeitbestand. Dagegen entstand 1923 auf Anregung und Betreiben von Hermann Felsch undFritz Endrulat eine Handballabteilung, die im Verlauf eines Jahres die B-Meisterschaft undim folgenden Jahr die A-Meisterschaft erringen konnte.

In diesen Jahren gingen die Reibereien zwischen Turnen und Sport, die bereits seit 1910andauerten, mit Gründung des Deutschen Sportbundes zu Ende. Nach dem Ausscheidenvon Fritz Röhle als 1. Vorsitzender wurde 1925 Max Krautzun zum Leiter des Vereinsgewählt, wogegen zur Freude aller Turner der unverwüstliche Josef Ahrenz nach langerUnterbrechung ab 1926 nochmals im Turnrat als 2. Vorsitzender wirkte. Zwar war er umvieles älter geworden, doch war er immer der Rufer und Mahner bis 1937, als er 50 JahreMitglied und Ehrenmitglied war und der Verein das 50 jährige Gründungsfest beging.Von Essen nach Pyrmont verzogen, starb er dort am 19 Oktober 1954, fast 86 Jahre alt.1926 starben die Brüder Ernst und Alfred Fritsch. Letzterer war eben 50 Jahre altgeworden und hatte 17 Jahre lang unermüdlich als 1. Turnwart gewirkt. Er war für alleTurner und Turnerinnen ein schwerer Verlust. An seine Stelle trat Mitte 1926Fritz Endrulat, dem später Wilhelm Hunold folgte. Der lang gehegte Wunsch, den im Kriege1914/18 gefallenen Vereinskameraden ein Ehrenmal auf dem Südwest-Ehrenfriedhof zuerrichten, ging 1927 in Erfüllung. Anläßlich des 40 jährigen Bestehens wurde am4. September die Enthüllung und Weihe des Ehrenmals unter großer Beteiligung derMitglieder und in Anwesenheit eines Vertreters der Stadt Essen sowie des GauvertretersUrselmann vom Vereinsvorsitzenden Krautzun vorgenommen. In den wirtschaftlichenschweren Jahren von 1927 bis 1933 ging das Leben unseres Volkes durch vielerlei Wirrenbis zur Machtergreifung durch den Nationalsozialismus. In dieser Zeit wurde der Vereindurch den Vorsitzenden Max Krautzun, die Turnwarte Fritz Endrulat und Wilhelm Hunold,den Schriftwart Josef Hoff und den langjährigen Schwimmwart Johann Temminck geleitet.Sein 50 jähriges Bestehen konnte der Verein in seinem alten Vereinsheim, der Gaststätte„Cronenberg“ feiern. Dabei wurden zur Freude aller Mitglieder verdiente Turner für ihrelangjährige Tätigkeit geehrt. Den Ehrenbrief der Deutschen Turnerschaft erhielten:Wilhelm Mombour, Heinrich Philipsenburg, Friedrich Röhle, Josef Ahrenz, WilhelmWiemann, Max Krautzun und Fritz Endrulat (am 7. März 1954 auch den Ehrenbrief desDeutschen Turnerbundes)​

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Als 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, konnten Spiel- und Turnbetrieb zunächst aufrechterhalten werden, bis durch die Kriegseinwirkungen 1943 die Vereinsarbeit fast völlig zumErliegen kam. Von den großen Opfern, die unser Volk zu beklagen hatte, blieb auch derVerein nicht verschont. Im Verlauf des Krieges fielen 36 Vereinsmitglieder, 2 kamen beiBomben angriffen ums Leben und 5 Turnkameraden wurden vermisst. 1945 begann für denVerein unter der Leitung von Max Krautzun als 1. Vorsitzender und Josef Krause als2. Vorsitzender ein neuer Aufbau. War es bis zum 2. Weltkrieg die Turnabteilung, die demVerein das Gepräge gab und ihn auf Grund der ausgezeichneten Leistungen ihrer Mitgliederbekannt machte, so nahm nun, infolge der Zerstörung von Turnhallen und sonstigenÜbungsstätten, andere Abteilungen an Bedeutung zu. Vor allem die Handballabteilung wares, die in den Nachkriegsjahren dem Verein neuen Inhalt gab und zur Wiederbelebung derVereinsarbeit führte. Von den Vereinsmitgliedern stand besonders Ernst Bode an derSpitze des Neuaufbaus der Spielabteilung. Sein unermüdlicher Einsatz in der Spiel- undTurnarbeit, seine Betreuung und Leitung der Jugendabteilung, geschicktes Vermitteln undfreundliches Wesen innerhalb und außerhalb des Vereins, seine mehr als 20 jährigeTätigkeit als Schiedsrichter prägten ihn zu dem großen Idealisten, Jugenderzieher undArbeitspferd dem der Verein unsagbar viel verdankt und uns als Vorbild unvergessen bleiben wird.

Die vielseitige Arbeit beim Aufbau der Spielabteilung und nicht zuletzt die Betreuung derMannschaften erforderte einsatzbereite Männer, von denen – um nur einige zu nennen –Erich Hopp, Hugo Kalveram, Willi Wissing und Walter Kries erwähnt sein mögen. Um dieschon 1919 aufgenommene Arbeit in der Schüler- und Schülerinnenjugend machten sichFriedel Wolter, Otto Huck und Erich Salmon besonders verdient. Sie haben es bestensverstanden die Schülerabteilungen zu leiten, die Freude der Jugendlichen an Turnen undSport jeder Art zu Wecken und für den in allen Sparten so überaus wichtigen Nachwuchszu sorgen. Bei aller sportlichen Betätigung wurde Geselligkeit und Frohsinn alswesentlicher Faktor unserer Vereinsarbeit nicht vernachlässigt. Als Beispiel dürfte allenälteren Vereinsmitgliedern noch das 60. Jubiläum in den restlichen Teilen der Wandelgängedes zerstörten Städtischen Saalbaus in guter Erinnerung sein, das trotz und vielmehrwegen der schweren Nachkriegszeit zu einem unvergesslichen Erlebnis für alleTeilnehmer wurde.

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Im Jahre 1949 trat der damals schon ruhende Turnerbund Frohnhausen mit den restlichenGetreuen zum Turnverein Cronenberg über. Alle Mitglieder, die z.T. schon 1946 zu unskamen, wurden mit ihrem alten Eintrittsdatum als Mitglieder dem TVC eingereiht. Da diealte Vereinsfahne des TVC in den letzten Kriegsjahren in der Gaststätte „Cronenberg“zerstört worden war, wurde 1953 die gerettete Vereinsfahne des TB Frohnhausenübernommen und repräsentiert seither diese schöne Turnergemeinschaft.Neben der stärksten Abteilung des Vereins, der Handballabteilung, kam es in denNachkriegsjahren zur Wiederbelebung alter und zur Bildung neuer Abteilungen. Gleichnach der Instandsetzung der Turnhalle Bärendelle im Jahr 1950 wurde der Turnbetriebwieder aufgenommen. Als Turnwarte amtierten in der Folge Erich Hopp, Ernst Bode,Wilhelm Hunold und Karl Rhode. Josef Hoff leitete das Altersturnen und der unermüdlicheOtto Huck war als Kinderturnwart für die körperliche Ertüchtigung der Kleinen undKleinsten verantwortlich.Nach dem Wiederaufbau des Friedrichsbades sorgte vor allem Albert Schröter für denAufbau der Schwimmabteilung. An ein wettkampfmäßiges Training war hier nicht zudenken, so dass sich unsere Bemühungen auf die Vermittlung schwimmerischerGrundkenntnisse beschränkten. Fortgeführt wurde seine Arbeit von Alfred Wolter,Fritz Reese und Paul Kanschik, auch nach Verlegung der Übungsstunden vomFriedrichsbad in das Hallenbad der Rembrandtschule.

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​​In der Jahreshauptversammlung von 1953 legte der nunmehr seit 1921 als 2. Vorsitzender und ab 1926 als 1. Vorsitzender tätige Max Krautzun sein Amt nach 32 jähriger Mitarbeit nieder. Der Verein ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden. Josef Krause, seit 1945 2. Vorsitzender, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Ein erneuter Wechsel in der Vereinsgeschichte ergab sich 1959 durch den Rücktritt von Josef Krause. An seine Stelle trat Franz Genter, bislang Leichtathletikwart. Durch das vermehrte Angebot überdachter Übungsstätten verlagerte sich das Geschehen immer mehr in die Turnhallen. So nimmt es kein Wunder, dass im Laufe der Jahre das Feldhandballspiel immer mehr anBedeutung verlor und das Hallenhandballspiel immer beliebter wurde. Konnte die Handballabteilung nach der Umstellung auch zunächst nicht an den Leistungsstand der Nachkriegsjahre anknüpfen, so gelangte sie in den 70er Jahren unter der aufopfernden Leitung von Peter Becker zu einem beachtlichen Niveau. Nicht vergessen sei hier die Arbeit des Handballjugendwartes Günter Risse und des Handballschülerwartes Karl Wirts, die mit nie erlahmender Geduld und in unermüdlicher Arbeit immer wieder ihre Mannschaften aufbauten und für den so überaus wichtigen Nachwuchs sorgten.

Aus bescheidenen Anfängen heraus gelang es Franz Genter eine Leichtathletikabteilungaufzubauen, die zwar nicht durch ihre Größe, so doch auf Grund der Leistungen undErfolge ihrer Aktiven zu beachtlichem Ansehen weit über den Verein hinaus gelangte.Zu erwähnen ist auch die Arbeit von Alfred Wolter, der sich bei der Abnahme der Übungenfür das Sportabzeichen auf der Bezirkssportanlage Raumerstraße als Kampfrichter einenNamen gemacht hat. Eine ähnliche Entwicklung wie die Handballabteilung nahm dieTurnspielabteilung. Nach dem Krieg von Hermann Felsch wieder aufgebaut und geleitet,spielte sie lange Jahre mit gutem Erfolg Faustball, bis zu Beginn der 60er Jahre das Spielauch hier in die von Jahreszeit und Wetter unabhängige Halle verlegt wurde. Mit demeben aufgenommenen Prellballspiel nahm die Turnspielabteilung unter der Leitung vonKarl Ploß einen neuen Aufschwung und hat es in der Folgezeit zu beachtlichen Leistungenund Erfolgen gebracht.

Nahezu unbeachtet ist die Frauenabteilung aus unbedeutenden Anfängen zu einer derstärksten Abteilungen innerhalb des Vereins herangewachsen. Diesen Erfolg verdankenwir in erster Linie dem bewundernswerten Einsatz von Friedel Wolter, der 1971 mit derVerleihung der Ehrennadel des DTB die gerechte Anerkennung fand.Mit ausgleichendem Wesen und steter Fröhlichkeit gelang es ihr nicht nur die durchHaus- und Erziehungsarbeit oft überlasteten Turnerinnen zu halten, sondern sievermochte darüber hinaus immer wieder aufs Neue, Frauen für das Turnen zu gewinnen.Tatkräftige Unterstützung fand Friedel Wolter in Elisabeth Reese als langjährigeÜbungsleiterin, Mathilde Kamml, die jahrelang von Friedel Wolter vorbereitet, diese1985 in der Leitung der Frauenabteilung ablöste und Marlies Kreutz als Frauenturnwartin,die mit vielen neuen Ideen an den Übungsstunden für Abwechslung sorgte und so nieLangeweile aufkommen ließ.

Nicht unerwähnt sei hier ein Ableger der Frauenabteilung, die „Cronenberger Schwalben“, deren Darbietungen fester Bestandteil unserer Feste geworden sind und die über den Vereinsrahmen hinaus Lob und Anklang gefunden haben. Ohne die Arbeit und Leistung der übrigen Künstlerinnen zu schmälern, seien hier Ursel Skopjin und Friedel Wolter als musikalische Leiterin und Textdichterin hervor gehoben. Ursel Skopjin sorgte darüber hinaus, zusammen mit Alfred Wolter für Gestaltung und Ausführung der für unser Vereinsleben so wichtigen Feste und der Kinderweihnachtsfeiern. 1966 kam es zur Gründung einer Tennisabteilung, die zunächst auf dem Platz am Krämerplatz und Ende 1966 auf den Plätzen der neu errichteten Bezirkssportanlage
Raumerstraße geeignete Übungsstätten fand. In den Anfängen von Paul Hellmeister geleitet, nahm sie unter Helmuth Voßbeck und Franz Turnsek einen ungeahnten Aufschwung und zählt heute zu den mitgliederstärksten Abteilungen des Vereins. Um die Jugend der Tennisabteilung machte sich Heinrich Lippegaus sehr verdient.
Die Jedermann-Abteilung, auf der Gesundheits- und Trimm-Dich-Welle reitend, erfreute sich ebenfalls eines großen Zulaufs insbesondere solcher Leute, die nie oder doch lange Zeit keiner sportlichen Betätigung nachgegangen waren. Unter der Leitung von Klaus Wolf fanden auch sie auf dem Sportplatz Raumerstraße und in der Turnhalle der Alfred Krupp Schule ideale Trainingsstätten und Wettkampfmöglichkeiten.
Seine fundierten Kenntnisse Essens und Umgebung stellte Karl Ploß in den Dienst einer guten Sache und rief eine Wanderbewegung ins Leben, die mittlerweile eine Menge Begeisterter aus allen Bereichen des Vereins gefunden hat und die mit den schon traditionellen Himmelfahrts- und Sylvesterwanderungen zum festen Programm unseres Turnvereins gehört. Nach dem Rücktritt von Karl Ploß als Wanderwart wird sein Werk von
Gerti Torsy ebenso engagiert und umsichtig fortgeführt.

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Nach achtjähriger Amtszeit legte Franz Genter 1967 sein Amt als 1. Vorsitzender niederund widmete sich fortan ganz seiner geliebten Leichtathletikabteilung. Zum Nachfolgerwählte die Hauptversammlung Paul Hellmeister. Nach dessen Rücktritt 1971 übernahmWolfgang Becker als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins, den er nunmehr seit16 Jahren mit erstaunlicher Energie und zur Zufriedenheit aller Mitglieder leitet. Ihmzur Seite stehen seit vielen Jahren Karl-Heinz Kreutz als 2. Vorsitzender, Erwin Quadtals 1. Geschäftsführer und Karl Biewald als 1. Kassenwart.Am 25.11.1971 verstarb, hochgeehrt und tief betrauert, unser langjähriger Vereins- undEhrenvorsitzender Max Krautzun kurz nach Vollendung des 89. Lebensjahres.Zusammen mit dem am 21.8.1972 verstorbenen Ehrenmitglied Hermann Felsch hat er wiekein anderer unsere Vereinsgeschichte mitbestimmt und geprägt. Mit ihnen verlor derVerein gleichzeitig die letzten Bindeglieder zur Gründergeneration. Der dankbare Verein stiftete 1972 in Würdigung der von Max Krautzun geleisteten Arbeitdie Max-Krautzun-Gedächtnisplakette als höchste Auszeichnung des TurnvereinCronenberg für besondere Leistungen und Verdienste in der Vereinsarbeit, die noch imgleichen Jahr erstmalig an Franz Genter, 1973 an Ernst Bode, 1975 an Otto Huck und 1977an Friedel Wolter verliehen wurde.

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Aus der Vereinsarbeit riss der Tod 1977 mit Ernst Bode, 1978 mit Otto Huck und 1982 mit Franz Genter drei Mitglieder, die bis zum letzten Tag für den Verein tätig, viele Jahre dessen Geschicke entscheidend mitbestimmt hatten. Was uns durch ihren Einsatz als Vorbilder hoffen lässt, dass unser Turnverein Cronenberg auch im 2. Jahrhundert seines Bestehens seinen Beitrag leisten wird bei der körperlichen Ertüchtigung und

der Erziehung der Jugend, der Gesundheit durch Turnen und Sport, Spiel und Geselligkeit mit dem Ziel der Volksgesundheit als Dienst am Menschen und der Gemeinschaft.

Autor: Helmut Dringenberg (1987)

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Bevor die Chronik an dieser Stelle fortgesetzt wird, noch ein paar Worte zuHelmut Dringenberg selbst. Er war aktiver Handball- und Tennisspieler. In derTennisabteilung hat er sich als Sportwart einen guten Ruf erworben. Sein Wort hattein der Abteilung Gewicht und er tat alles dafür, den Zusammenhalt der Tennismitgliederzu stärken. Leider verstarb er 1993 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von51 Jahren viel zu früh.

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​Chronik – Fortsetzung  (1987-2019)

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Im Jahr 1992 wurde Kurt König 1. Vorsitzender und somit Nachfolger von Wolfgang Becker.Dieser erhielt umgehend die Max-Krautzun-Gedächtnisplakette und wurde zumEhrenvorsitzenden ernannt. Kurt König war bis zu seiner Wahl langjähriger Leiter derTennisabt. 1990 wurde Manfred Becker zum 1. Kassierer und 1995 Dieter Rost zum1. Geschäftsführer gewählt. Unter diesem geschäftsführenden Vorstand wurde der TVCstets in ruhigem Fahrwasser geführt. 2006 wurde Kurt König für seine Leistungen inder Tennisabteilung und als 1. Vorsitzender die Max-Krautzun-Gedächtnisplakette alshöchste Auszeichnung des TV Cronenberg verliehen. 2004 übernahm Günter Risse dasAmt des 2. Vorsitzenden von Karl-Heinz Kreutz.Die Handballabteilung erlebte in den 90er Jahren, mit Bob Hanning als Trainer undPeter Becker als Abteilungsleiter einen Höhenflug. Die B-Jugend wurde 1996Westdeutscher Meister und die 1. Mannschaft stieg 1992 in die Regionalliga auf, diewegen des großen finanziellen Aufwandes nur zwei Jahre bis 1995 gehalten werdenkonnte. Nach zwei weiteren Abstiegen hält sich die 1. Mannschaft seither beständigin der Landesliga.

2004 gab Peter Becker die Leitung der Handballabteilung ab. Nachfolger wurdeWerner Verheyen. Der sie seither mit Geschick und großer Unterstützung durch seineEhefrau „Monika“ erfolgreich leitet. Im gleichen Jahr zog die Tennisabteilung, nachSchließung der Plätze an der Raumerstraße zur Herbrüggenstraße um. Dort wurde einPachtvertrag mit der LSG (Lehrer-Sport-Gemeinschaft) abgeschlossen.Zwischenzeitig wurde eine Volleyballabteilung gegründet, in der sich Interessierteeinmal die Woche zum Spielen treffen. Die Feierlichkeiten zu den 120 und 125 jährigen Vereinsjubiläen wurden souverän gemeistert.

Leider wurde der TVC in der Folge, wie andere Vereine auch, nicht von sinkendenMitgliederzahlen verschont. Da es auch die Tennisabteilung in hohem Maße betraf,handelten Kurt König, Jürgen Möhrle und Detlev Achtelik gemeinsam im Jahr 2013einen Kooperationsvertrag mit der LSG aus. Damit stellten sie sicher, dass dieAbgaben und die Zahl aktiver Spieler des TVC miteinander verknüpft sind und es nichtzu übermäßigen Kosten für die Tennisabteilung führen kann.Als Kurt König sein Amt als 1. Vorsitzender im Jahr 2013 zur Verfügung stellte, wurdeUlrich Pollert bei der Jahreshauptversammlung im März 2013 zum 1. Vorsitzendengewählt. Ulrich Pollert trat 1970 der Handballabteilung des TVC bei. Zunächst alsFeldspieler in der Jugend, stieg er als Torwart der 1. Mannschaft 1977(im 90. Jubiläumsjahr) in die Landesliga und später noch in die Verbandsliga auf.In diesen Jahren konnte die Handballabteilung bei bis zu fünf Herren- und ebensovielen Jugendmannschaften aus dem Vollen schöpfen.

Beim Stiftungsfest am 5. Oktober 2013 wurde Kurt König für seine 21 Jahre langeVereinsführung gewürdigt und zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Wolfgang Becker, derebenfalls 21 Jahre lang den Verein geführt hat und Ehrenvorsitzender war, verstarb imJuni 2013 im Alter von 83 Jahren. 2014 stellte Günter Risse sein Amt als 2. Vorsitzenderzur Verfügung und wurde am 24. Oktober 2015, einhergehend mit seinem 80. Geburtstagzum Ehrenmitglied ernannt. Ihm folgte Detlev Achtelik als 2. Vorsitzender.Als erfolgreicher Tennisspieler übte er zusätzlich in der Abteilung lange Jahreverschiedene Ämter aus. Zuletzt das Amt des stellvertr. Leiter der Abteilung, welcheser auf Grund seiner Wahl zum 2. Vorsitzenden aufgeben musste.

Die Tennisabteilung wird seit 2003 von Jürgen Möhrle geführt. Dieter Lippegaus, sowohlin der Tennisabteilung wie auch im Gesamtverein hoch anerkannt, darf man getrost alsMotor und Arbeitspferd der Tennisabteilung bezeichnen. Als Top-Spieler hat er nebenbeiverschiedene Ämter, u.a. als Tennisjugendwart, Abteilungsleiter (1992-1994/1999-2003)und heutiger stellv. Leiter der Tennisabteilung und Kassierer, ausgeübt. Seit einigenJahren wird er regelmäßig bei der Jahreshauptversammlung als Protokollführergewählt.

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Am 29.11.2018 wurde auf Initiative des Altendorfer Bürgervereins an der EckeHaedenkampstraße / Sälzerstraße eine Gedenktafel an die Arbeitersiedlung „KolonieKronenberg“ aufgestellt. Nur wenige Meter weiter, in der ehemaligen „Krupp´schenBierhalle“ auch „Gaststätte Cronenberg“ genannt, wurde der TV Cronenberg 1887gegründet. Zu diesem Anlass war auch der 1. Vorsitzende Ulrich Pollert, auf Einladungvon Bezirksbürgermeister Klaus Persch anwesend.

Die im Jahr 2015 bis auf ca. 350 gesunkene Mitgliederzahl, konnte in den Jahren bis2019 wieder leicht auf ca. 400 gesteigert werden. Dieses wurde durch eine intensivierteJugendarbeit in den Abteilungen für Rhytmische Sportgymnastik, Kinderturnen undbeim Handball erreicht.

​Die Gruppe „No Name“ der Gymnastikabteilung, seit 1976 unter der Leitung vonMonika Offermanns (Max-Krautzun-Gedächtnisplakette 2002), nahm mehrmals beiDeutschen Meisterschaften teil und erreichte dort beachtliche Ergebnisse. Auch dieEinzel – Wettkämpferinnen der Gymnastinnen aller Altersklassen belegten regelmäßigerste Plätze bei Ihren Wettkämpfen, wie z.B. RTB – Cup, Deutsches Turnfest und bei  Stadtmeisterschaften.

Auch das Kinderturnen unter Leitung von Anja Haupt bekam einen Aufschwung und sokonnten in den Jugendgruppen sehr gute Zuwächse verzeichnet werden. Deshalb kanndie Arbeit von Monika Offermanns (Gymnastik), Anja Haupt (Kinderturnen) und Nils Graf(Handball) und ihrer Helfer in den Gruppen nicht hoch genug bewertet werden.Insgesamt gesehen muss man aber von einer Überalterung bei den Frauen und Männernder Turnabteilung sprechen. Es existiert eine große Lücke in den Altersklassen von30 bis 60 Jahren. Hier versagten bisher alle Bemühungen um genügend neue Mitgliederzu gewinnen. Trotzdem ist es erfreulich, dass immer noch, bis auf wenige Ausnahmen,unser Stiftungsfest im Schloß Borbeck gefeiert wird. Dort treten heute einzelne Gruppenaus der Frauenabteilung unter Leitung von Christa Achtelik (Max-Krautzun-Gedächtnisplakette 2017) und den Turn- und Gymnastikabteilungen auf. Das Mathilde Kamml mitihrer gemischten Gruppe aus Turnern und Turnerinnen lange Jahre für wahreBegeisterungsstürme sorgte, ist unvergessen.

Traditionell werden bei unserem Stiftungsfest auch Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft (ab 25 Jahre) oder für besondere Leistungen geehrt. Besonders erwähnen muss man an der Stelle die Festwartin Claudia Schlüter. Sie leistet bei der Organisation sämtlicher Festivitäten des TVC großartige Arbeit und ist für den
Vorstand „unverzichtbar“. Ebenfalls nicht unerwähnt darf bleiben, dass Manfred Becker als 1. Kassierer (Max-Krautzun-Gedächtnisplakette 2012) und Dieter Rost als 1. Geschäftsführer (Max-Krautzun-Gedächtnisplakette 2017) als langjährige Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands weiterhin wertvolle Arbeit im Vorstand leisten. Leider gingen einige Traditionen beim TV Cronenberg Ende des 20ten Jahrhunderts verloren. Nach dem Rückzug, zunächst der 1. Mannschaft aus dem damaligen Vereinslokal „Liebeton“, folgten ihr alsbald alle Handball-Mannschaften. Damit begann ein schleichender Prozess, der zuerst dem sehr beliebten Frühschoppen am 1. Weihnachtstag das Aus brachte und in der Zeit von 2012 – 2015 auch den bis dahin gut besuchten Montags-Stammtisch fast zum Erliegen brachte. Der Gesamtvorstand unternimmt z. Zt. alle Anstrengungen um die Attraktivität des Stiftungsfestes im Schloß Borbeck zu erhalten und dieses, für den TVC besondere Fest, für die Zukunft sicherzustellen.

Trotz des Wandels der Zeit kann aber festgestellt werden, dass der TV Cronenberg in allen Belangen immer noch sehr gut aufgestellt und für die Zukunft gut gerüstet ist.

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Autor: Ulrich Pollert (2019)

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