Hatte man im letzten Bericht noch darauf gehofft, dass man mit einer vollen Bank in Werden antreten können würde, so hatte man die Rechnung ohne das lange Wochenende gemacht. Mit Busley, Neuburg, Mommen, Schroth und Sudheimer fehlten gleich fünf Spieler aus unterschiedlichsten Gründen, so gab es im Rückraum nahezu keine Wechselmöglichkeiten. Lediglich über einen Abwehr-Angriff-Wechsel konnte man für kurze Pausen sorgen. Fairerweise sollte man erwähnen, dass sich beim DJK Grün-Weiß Werden ein ähnliches Bild zeigte. Ihnen fehlten auch einige Stammkräfte.

Einen großen Unterschied gab es allerdings in der Einstellung zum Spiel. Die Mannschaft hatte unter der Woche beschlossen sich aufgrund der späten ungewohnten Uhrzeit extra früher zu treffen, um bei einem gemeinsamen Spaziergang den Fokus auf Handball zu legen. Kleiner Funfact am Rande: Sowas hat in meiner gesamten Handballkarriere bisher nie zum Erfolg geführt. Jetzt darf ich es ja sagen.

Auf dem Spielfeld zeigte sich dann das erwartete Bild. Werden agierte mit zwei sehr wurfgewaltigen Halbspielern (Hebmüller und Rademacher), die munter zwischen Halblinks, Mitte und Halbrechts wechselten und leider das ein oder andere Mal etwas zu nah ans Tor gelassen wurden. So konnten die beiden insgesamt 13 der 23 Tore für Werden erzielen. Oftmals konnte der wieder gut aufgelegte Nick Nösler aber auch die Würfe parieren, so dass sich der TV Cronenberg Stück für Stück absetzen konnte. Als man ab der 20. Minute versuchte einigen Spielern kurze Pausen zu geben, kam leider ein kleiner Bruch ins Spiel, so dass es mit „nur“ 3 Toren Vorsprung in die Kabine ging.

Eigentlich war der Fahrplan für die zweite Halbzeit klar: Vorne etwas konsequenter in die Tiefe gehen und die schwindenden Kräfte bei Werden ausnutzen. Da hatte man die Rechnung wohl ohne den Fehlerteufel gemacht. Für die Zuschauer*innen gab es zu Beginn der zweiten Halbzeit eher Krampf zu sehen. Mehrere technische Fehler, ungenaue Pässe und ein verworfener Tempogegenstoß sorgten dafür, dass der TV Cronenberg sich nie richtig absetzen konnte. Als man in der 49. Minute endlich mit sieben Tore führte (15:22), wurde Tim Krugmann durch die dritte Zeitstrafe vom Platz gestellt und Werden konnte in der Folge nochmals auf bis zu drei Tore verkürzen. Wäre die Mannschaft in den vergangenen Jahren in einer solchen Situation vermutlich nervös geworden, so übernahmen nun unterschiedliche Spieler Verantwortung und brachten den Ball im Tor unter.

Mit diesem Sieg konnte der TV Cronenberg den Kontakt zum oberen Tabellendrittel halten und hat am kommenden Wochenende ein Bonusspiel. Mit der HSG am Hallo kommt der Aufstiegskandidat Nr. 1 in die Raumerhalle. Spiele gegen Hallo haben für den TVC immer eine ganz besondere Bedeutung, nicht nur, weil der ehemalige Trainer Oliver Wysk die Geschicke der HSG lenkt. Dass Hallo nicht unverwundbar ist, hat sich am letzten Wochenende gezeigt und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung sind Überraschungen immer möglich.

Tore TVC: Kullik 6, Immel, Sayin je 5, Kapitzke, Sonnenberg und Wewers je 4