Deutsches Turnfest in Leipzig 2025
- TV Cronenberg
- 6. Juni
- 4 Min. Lesezeit

Am Mittwoch, den 28.5. ging es los auf unsere große Fahrt zum Turnfest nach Leipzig. Auf der Hinfahrt lernten wir bereits einige andere Turnfestgruppen kennen, turnten auf dem Essener Bahnhof und kämpften mit den Widrigkeiten, die die Deutsche Bahn uns zu bieten hatte (Zugausfall). Aber wenn 80.000 Aktive und 700.000 Zuschauer nach Leipzig strömen, kann das wohl nicht ohne Chaos passieren.
Unterwegs schauten wir im TVC-eigenen Livestream (Monika war zum Glück schon vor Ort und konnte filmen), wie Anna den Deutschland-Cup turnte und mit guten Übungen einen grandiosen Platz 14 von 16 Qualifizierten erreichte. Wir kamen gerade in der Halle an, als Anna ihre Urkunde überreicht bekam, so dass wir noch einen riesigen Lärm machen konnten! Anschließend ging es zu einer ersten Runde durch die Messehallen. Das gemeinsame Einkaufen und Nudelkochen in unserer Herberge rundete den aufregenden Tag ab.

Am Donnerstag war dann die Gruppe dran und zeigte ihre beste Leistung der Saison. Marina, Hannah, Nelli und Luna ließen sich durch die überfüllten Messehallen, die von allen Seiten einströmenden Musiken anderer Wettkämpfe und das riesige Turnfest insgesamt nicht einschüchtern und erturnten einen hervorragenden Platz 6 von insgesamt 10 Teilnehmermannschaften aus ganz Deutschland im Pokalwettkampf.
Anna hatte dann noch einen Kampfrichtereinsatz, so dass wenigstens eine von uns auch als eine der vielen Volunteers im Einsatz war. Ein so riesiges Fest braucht immer viele Menschen, die helfen. Das war extrem beeindruckend.
Der Freitag war unser Großeinsatztag. Zuerst wollten wir Nellis 14. Geburtstag ein bisschen beim Frühstück feiern. Sie bekam tolle Geschenke, wir hatten Kuchen, Kerzen, Luftballons … was man halt alles so braucht.
Steffi musste dann schon recht früh zum Fachwettkampf Gymnastik los, wo sie zwischen 16-89-Jährigen in ihrer Altersgruppe 40-49 Jahre drei Übungen ganz ordentlich durchturnte. Der Rest der Truppe war rechtzeitig zur ersten Übung da, um gewaltig anzufeuern, was beim Fachwettkampf eher etwas seltener vorkommt, aber von allen Teilnehmenden freudig angenommen wurde. Schließlich sind wir ja faire Fans und feuern auch die anderen an.
Leider waren Anna und Luna krank und mussten den Vormittag in ihren Betten verbringen, was für alle eine Herausforderung wurde. Wir sollten nämlich um 14.00 Uhr eine Aufführung mit acht Personen machen und es waren nur noch sechs übrig. Wenn die eine Trainerin selbst im Wettkampf ist und die andere Trainerin krank ist, Deike mit den Kranken zu Hause ist und Thomas zwar im Wegefinden und Betreuen klasse, in Gymnastik aber leider weniger bewandert ist, dann organisieren sich die 11-15-Jährigen halt selbst und suchen sich in der von Menschen überfüllten Halle einen Platz zum Üben. Steffi musste in der Stunde nach ihrem Wettkampf nur noch die Abstimmung der Änderungen abnicken. Das habt ihr wirklich super hinbekommen!!!
Zum Glück konnten Anna und Luna dann auch noch rechtzeitig zur Aufführung kommen und wenigstens zusehen, als die Truppe einen superschönen Auftritt in der Glashalle der Leipziger Messe machte. Man muss sich das so vorstellen: die Glashalle ist die zentrale Mittelhalle der Messe, von der alle anderen Hallen abgehen. Die Musik der Vorführfläche beschallte also fast alles. Hunderte von Menschen konnten die Auftritte ansehen und es kamen richtige Profigruppen und gut geübte Breitensportübungen (wie unsere) im permanenten Wechsel. Allen wurde applaudiert und es war eine riesige Stimmung. Zwar war es vielleicht ein bisschen unangenehm, als dann von der Moderatorin noch dazu aufgefordert wurde, für Nelli ein Ständchen zu bringen, aber der Chor war schon ziemlich beeindruckend.
Abends sind wir dann nach einigen Schwierigkeiten noch mit 14 Personen an unsere Pizza gekommen. Ein toller Tag!
Der Samstag war frei, um ganz viel zu sehen. Auch an den Tagen vorher hatten wir in anderen Hallen schon Ropeskipping, Röhnradturnen, Aerobic (von den Mädels aus dem gegenüberliegen Zimmer in unserer Herberge), Gerätturnen, Trampolinturnen und natürlich viel Rhythmische Sportgymnastik gesehen. Am Samstag waren allerdings die Qualifikationen für die Seniorinnenklasse RSG und wir hatten riesiges Glück. Auf der Einturnfläche fiel uns im Vorbeigehen Margarita Kolosov, die Olympia-Vierte in der RSG auf, die sich ganz heimlich aufwärmte. Es war eine Überraschung, dass sie außer Konkurrenz mitturnen würde. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Nach dem grandiosen Wettkampf, hatte sie dann auch noch Zeit für ein paar Autogramme auf Cronenbergturnbeuteln und ein Selfie mit unserer Truppe. Dann ging die wilde Autogrammjagd weiter: Einige erinnern sich vielleicht noch an Magdalena Brzeska, die vor vielen Jahren die beste deutsche Gymnastin war und jetzt als Trainerin am Rand stand.
Wir haben uns aber auch noch selbst betätigt. Zunächst haben wir alle gemeinsam das Ropeskipping-Abzeichen in Gold ersprungen und später haben wir uns noch beim Bodenturnen versucht, wo wir mit einer aus vorgegebenen Elementen selbst choreografierten Miniübung vor echten Turnkampfrichtern stehen durften, die uns dann ein Feedback gaben. So haben wir jetzt auch alle Urkunden und Abzeichen erturnt.


Am Sonntag ging es dann mit vielen anderen Turnfestteilnehmern im Zug wieder zurück nach Hause. Zwischendurch hatten wir noch eine kleine Siegerehrung. Der Fachwettkampf Gymnastik Altersgruppe 40-49 war inzwischen beendet und Steffi hat ihn überraschend gewonnen. Anna hat noch schnell eine „echte“ Siegermedaille gebastelt. Jetzt sind alle müde, hatten aber eine tolle Zeit.

Herzlichen Dank an Deike und Thomas, die uns bei der Betreuung so tatkräftig unterstützt haben. Außerdem ein Dankeschön an unsere Fans Monika und Peter, die sich, egal wo und wann wir Auftritte hatten, tapfer auf den Weg gemacht haben, um uns zu sehen. Das ist eine echte Leistung, wenn man bedenkt wie voll die Bahnen, Busse und Tribünen waren.
Und ein Megalob an unsere Gymnastinnen Laura, Defne, Malin, Emilia, Luna, Nelli, Hanna und Marina, die neben ihren tollen sportlichen Leistungen vor allem die lustigste und pflegeleichteste Reisegruppe waren, die man sich vorstellen kann.
Einen herzlichen Dank auch an unseren Gesamtverein, der uns dabei unterstützt hat.
Wir hatten, alle 14, eine superschöne Zeit
Anna und Steffi

